Friedericke Bach

Friedericke Bach, geb. Schumann, 9. Januar 1778 bis 1830 (Ölsnitz). Als junge Frau war sie unglücklich verliebt und es gab offensichtlich keine Zukunft für die Beziehung. Daraufhin verlobte sie sich mit dem 8 Jahre älteren, erfolgreichen Kaufmann Gotthold Bach aus Buchholz im Erzgebirge.

Am 9. August 1803 erfolgte die Heirat und am 25. August zog Friedericke nach Buchholz im Erzgebirge in Sachsen. Es war für sie zunächst schwer für sie, sich in der Fremde einzuleben, und sie äußerte sich wiederholt negativ über die Sachsen bzw. die Bewohner des Erzgebirges. Dabei hob sie besonders den Gegensatz Stuttgart – Buchholz hervor. Sie passte sich aber gut an die neue Umgebung an an und baute gute Beziehungen zur Familie ihres Mannes auf. Gleichzeitig behielt sie ihre Sehnsucht nach der Heimat.

"Fast allein stehend im fremden Lande, lebte sie nur für ihren kleinen Kreis und die fernen Freunde."

Es entwickelt sich eine innige Liebe zwischen den Ehepartnern, die immer wieder bis zum Schluss in den Briefen erwähnt wird. Ihre glückliche Ehe mit Gotthold zieht sich wie ein roter Faden durch die Briefe. 

"Ihr Mann war ihr weit nicht gleich an Geist und Bildung, aber wie er sie hoch zu halten wusste, so achtete und liebte sie auch ihn von Herzen und gab sich nie einem unglücklichen Vermissen hin."

Sie erlitt besonders in den ersten Jahren ihrer Ehe einige Fehlgeburten. Am 25. April 1805 wurde ihr Sohn Gotthold Friedrich Emil Bach, am 6. Dezember 1806 wurde Hermann Julius Bach geboren.

Im Februar 1808 starb Gottholds Schwester Christiane Concordie, geb. 1761, und hinterließ mehrere Kinder. Das Pflegekind Gustav Straube (geb. 2. Feb. 1802, gest. 12. Dez. 1853) wurde für mehrere Jahre und seine Schwester Julie Straube für kurze Zeit aufgenommen.

Von Ende März bis Ende April 1810 besuchte sie ihre Heimat ein erstes und letztes Mal. Sie regelte dort wichtige Familienangelegenheiten und traf sich mit Auguste.

Die wirtschaftliche Lage war durch die Napoleonische Kriege (Stichwort Kontinentalsperre) extrem schwierig, so dass Gottholds Geschäft sehr schlecht und mit großen Verlusten lief und ihr Wohlstand bedenklich sank. Dadurch verloren sie fast das gesamte Vermögen. Gotthold gabt das Geschäft auf und bekam eine Stelle bei der Firma Meinert in Oelsnitz bei Chemnitz angeboten:

„Factorey, auf der ersten Baumwollen Fabrique in Sachsen angeboten. Die Eigenthümer dießer Fabrique sind die Familien Meinert, Verwandte von uns, in Oelsnitz im Schönburgschen. … Damit lässt sichs sorgenfrey leben, und man hat das fürchterliche Risico nicht, das bei einer Reisehandlung so quälende Sorgen verursacht.“

Der Umzug erfolgte am 14. Juni 1815. Ihr Pflegekind Gustav „tritt 1815 nach Ostern in die Welt“ und verließ das Haus seiner Stiefeltern. Am 2. Februar 1818 wurde Auguste Victoria Bach geboren, Friedericke war zu diesem Zeitpunkt bereits 40 Jahre alt. Am 17. Juli 1819 wurde Karl Theodor Bach geboren. Sie beschreibt in ihren Briefen, wie die Kinder größer wurden, welche Fortschritte insbesondere die beiden älteren Söhne machten, welche Ausbildungen sie absolvierten und wie sie zuletzt selbständig wurden und das Haus verließen. 

Sie lebte ein zufriedenes und abgeschieden Leben in Oelsnitz. Am 29. Mai 1829 starb unerwartet ihr Mann, sie selber starb ein Jahr später. In ihren letzten Briefen beschreibt sie ihre Krankheitssymptome, vermutlich litt sie unter einem Tumor der Gebärmutter, der in den Bauchraum wuchs.

Kommentare

Fernando Costa Straube hat gesagt…
Thanks for the valuable informations about my step-great-grandmother. Best wishes, Fernando C.Straube.

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